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Untergang /​/​/ Wiederaufbau

by 88:Komaflash

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1.
LXXXVIII 02:27
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2.
Sternenstaub 05:16
Sternenstaub --- das gute Leben klebt an meinen Fingern, keine Finger sondern Krallen ich kratz den Dreck von den Wänden, Sternenstaub auf der Haut ich war emotionsgeladen, bevor ich angefangen hab zu schreien danke Mom, ich hab nichts gebraucht außer Essen und menschliche Nähe dann kam Musik - willkommen im Leben, Sprache macht erst Sinn im Rhythmus ich hab mich treiben lassen, mitreißen, hab auf den Knien mit geschrien bin eingetaucht in unbekannte Weltansichten hab wenig gewusst, aber viel verstanden: das Ventil war aufgerissen ich will nie wieder zurück zu Ronny's Pop Show, ich brauch Inhalt und Leidenschaft moralische Auseinandersetzungen, Worte der Wahrheit oder ernst gemeinte Ehrlichkeit, wo sind wir ohne Dokumentationen anderer Arten zu denken - einfachere Komplexität ich hab angefangen zu schreiben um mich selbst besser zu verstehen um meine Fäuste zu schonen, meine Gedanken mit Worten anzufassen kein Lebenswerk, ein Lebenszeichen, Balsam für die Seele Sekundenkleber für das Verständnis von Zusammenhängen ich rap weil ich nicht anders kann, nicht weil ich nichts anderes kann --- ich kämpfe gegen Materialisten, meine Kinder werden gegen Maschinen kämpfen meine Freunde verdrängen die Zukunft oder sie verlieren die Lust am Leben meine Freundin liebt mich über alles und sie hat längst nicht Alles gesehen alle sind bereit für bessere Zeiten, kaum einer verbessert sein Verhalten hör mir auf mit Lottogewinn! schau was du hast und lehn dich zurück nicht Glück macht zufrieden – Zufriedenheit macht glücklich das weiß ein bayerischer Bauer, genauso gut wie ein Buddhist aus Bangkok nur bei meiner Schule stand davon keine Zeile im Jahresbericht Alles gehört zusammen, schon immer und für immer und unsere Zeit ist unersetzlich (wir bleiben unersättlich) ich versuch meinen Konsum zu zügeln, ich brauch keine Badehose, ich brauch Wasser gute Leute um mich herum, im Kaufhaus gibt es keine Freiheit und Demokratie hin oder her, egal wie kaputt ein bestehendes System ist es investiert den Großteil seiner Kraft in seine Selbsterhaltung --- es dauert nicht mehr lang: früher oder später kommen wir alle zusammen bringt einfach mit was ihr tragen könnt, vom ersten Kuss, bis zum letzten Hemd Technik Oida! Dokumente, Straßenkunst, PC5, Moleskine, MK58, Stabilo Point, Lomo wir sind alles und nichts, alles ist Ich - Rap ist mehr als Scheißdreck reden unsere Kritiker waren früher mutiger und unser Blut ist dicker als Schnaps dicker als Weihwasser, ihr seid am Ende! ich lass mich nicht festlegen auf Vierviertel, A-A B-B Reimstrukturen hier spielt die Musik, es ist nur ein Lied, es ist loslassen vom Verkrampfen meditieren, auf das Atmen konzentrieren, Liebe zeigen Leute umarmen, nachdenken und den eigenen Willen formulieren was gehdn! wir sind am Leben, anti-alles, aber nicht immer dagegen scheiß auf das Leben danach, auf Kriegstreiber, auf die Verschwörung auf die Staatsmacht, auf deren Arschloch: Polizei auf alle, die uns sagen was wir nicht sind wir sind das Weltall, Kernfusion, was-auch-immer Supergau, scheiß auf den Urknall, Peace!
3.
Arbeit essen Seele auf --- es ist der Kampf am Ende der Fahnenstange auch wenn viele Affen dranhängen, sie wird nicht länger das Monster beißt von unten und alles was loslässt verliert sich im Kosmos unser Kapitalismus will Trottel und liebt heiße Luft mehr als Sauerstoff und das was uns allen hier gehört wird durch Registrierkassen gepresst Zeit zum Nein-sagen, denn der Kater hasst Wecker wie los laufen mit einer halben Tasse Tee es gibt immer einen Grund sich hinzusetzen der Himmel öffnet sich über der Leinwand hier entstehen Straßen im Bauchraum und Glück wächst in formen die man anfassen kann aber sie sehen wie wir uns quer stellen und unser Müßiggang macht ihnen ein bisschen angst wir sind so gut, weil wir da sind weil es wahr ist: wir sind eigenständig und so soll es eigentlich bleiben denn Anpassen würde uns verwundbar machen es gibt jetzt kein Drumherum mehr durch uns kannst du Depp nur direkt hindurch denn das Plastik wird zerbissen und die Kreditkarte in Stücken ausgespuckt wir wollen keine Schulden mehr machen wir wollen was zu fressen, Wohnung und Freizeit ohne fernsehen, ihr könnt alles absetzen wir zwischen Fremdschähmen und Wegzappen jeder Werktag ist ein Verstärker für die Härte des Alltags aber wir wollen uns nicht gehen lassen lasst uns gehen! --- die Straßen sind lang – unser Leben Benzin und sie treiben uns an – als wären wir Maschinen wir werden müde – sie schreiben uns ab doch ohne uns läuft gar nichts – nicht ohne uns --- OK, hier ist der Plan: drück dich vor deiner Arbeit und mach einen beat und schreib einen Text darüber, wie du dich vor deiner Arbeit drückst und beats machst das Aussaugen muss aufhören und das Ausnehmen soll aussterben ich will endlich tags sehen auf der Freiheitsstatue und feiern in Squats mitten in München ich will der Sonne zugucken wie sie untergeht und den ganzen Tag lang mit ihr verbracht haben ich will keine Geräte mit mir herumtragen sondern jeden Augenblick wieder neu erleben mich bewegen ohne festen Zeitplan die Zeit haben ins Heft was einzutragen stattdessen fühle ich mich leer gepumpt abgestumpft von Zeitarbeit und Abendzeitung von dem Totschlagen verlorener Sonntage im Park am Saufen, wartend auf Pausen ich will mich nicht mehr gehen lassen die Last muss gehen! --- die Straßen sind lang – unser Leben Benzin und sie treiben uns an – als wären wir Maschinen wir werden müde – sie schreiben uns ab doch ohne uns läuft gar nichts – nicht ohne uns
4.
Zementgarten --- und die Feigheit steinigte den Freidenker --- ich hab dir nie einen Zementgarten versprochen, ich bin der Typ, der ihn abreißen will keine Hoffnung, sieh wie ich Dreck durchs Sieb hau, schau die Staubwolke am ende wartest du Wochen und deine Bank nimmt dich auseinander nimmt alle aus, nur damit irgendwann ein Mann alles haben kann wir tanzen nackt auf Barrikaden und verticken Bilder aus dem Bauchladen man kann kaum das ziel sehen von unserem Spielraum die überlasteten Straßen sind voll von den alten Geschichten und wir sollen zusehen wie Millionen von unten nach oben fließen es ist wahr, uns vergeht die Lust auf Wiederholung besser das Schwert bleibt stumpf und nicht der Geist, so reich an wissen es stapelt sich übereinander, es wird mehr, wir gehen immer weiter aber bleiben beieinander, denn sind wir die Gewinner im Gewitter, yeah! ich sitz ganz einfach da, ich hier als studierter Arbeitnehmer und bearbeite deinen Sportwagen mit einem Gabelstapler, motherfucker was soll Takeshi schon machen – hör zu du Depp! ich schraub deinen Schädel auf und reiß dein Drogenhirn raus Robocop ich will meinen Namen in Blut schreiben, bei Verstand mit meiner Hand, end-to-end, auf die längste Wand im Land es sind die Jahre von Guantanamo baby wir strahlen bis wir schmelzen und übrig bleibt das Grinsen --- offensichtlich bleib ich Kopfmensch aber rap aus dem Bauch raus ein Aufstand auf Tonband von grauen Zellen in der Traumwelt --- Misanthrop: --- und die Freiheit hat nie aufgehört zu bluten --- Was ist ein Wolkenkuckucksheim ohne Fundament? Was hilft uns der Kopf ohne Feedback aus dem Bauch? Mit dem, was wir uns aufbauen, verbauen wir uns die Zukunft Die Erde wird versiegelt mit Zement als Außenhaut. Genauso isolieren wir die Gärten unserer Seelen: eintönig, gleichförmig, alles muss aus einem Guss bestehen Die Brücken hängen durch, sind brüchig, schwach und schwanken, jeder Mann auf seiner Insel, keiner kommt zum anderen. Stattdessen ziehen wir Mauern hoch, führen Krieg am Gartenzaun, die Architekten unseres Glücks haben strikt auf Sand gebaut. Unsere Betonköpfe wollen einen flachen Bauch, damit der Eindruck stimmt und man Bedenken nicht zu tragen braucht. Wir sperren Gefühle in Hirnzellen, lassen sie in Kellern foltern bis sie nichts mehr spüren können. Seit Babel überbieten Völker sich mit ihren Türmen, denn gegenseitiges Verständnis fehlt in ihren Köpfen gänzlich. Solange Zementfabriken weiter Städte ausspucken erkennen wir die Wahrheit nicht, selbst wenn wir sie ausdrucken. Ich spüre meinen Bauch gegen meinen Kopf aufmucken und schüttle die Bedenken ab wie Hautschuppen. --- offensichtlich bleib ich Kopfmensch aber rap aus dem Bauch raus ein Aufstand auf Tonband von grauen Zellen in der Traumwelt
5.
Radium 04:06
Radium --- ich nehm alles was ich hab und werf' es im hohen Bogen auf den Meeresboden, um zu sehen wie sich die Wogen glätten ich glaub an gar nichts – heute nicht und in Jahren nicht sie nennen mich Kann-was aber Habenichts die Lappen, Krawattenratten tragen keine Scheinwerfer und der Mensch aus Glas ist verdammt zerbrechlich Flame on! macht euch von jetzt an keine Sorgen hier kommt die menschliche Fackel für eure Aktenordner und ich bin gerade erst angekommen eingetreten und steh mit beiden Füßen im Buffet nach jedem meiner Schritte folgt ein Tritt gegen Meilensteine und du hängst deinen Arsch an die Fahnenstange keine Frage, ich bin nur das was ich erschaffen kann denn ich kann Nationalstolz nicht nachvollziehen man hat mich dort hingestellt ins Außenfeld und da bleib ich gern bis eure Sicht nach innen kippt sie war so nah an mir dran ich bin so tief in ihr drin Geld zerfällt, Gefühle bleiben Musik hat mich zu dem gemacht, was ich schon immer sein wollte --- lass die Flaggen brennen, denn ich bin das was ich kann nicht das was ihr kennt, Rap ist außergewöhnlich ich liebe die Tränen in denen die Hoffnung steckt aber wisch sie jetzt weg und fang endlich an zu handeln kein Platz für Avantgarde, nur Zeit für Arroganz unser Zeitalter geht noch weiter nach unten und du lehnst dich an den gemieteten Hummer ohne Charme und schmeisst kopierte Scheine in die Kamera (ich hätt lieber einen Apfel) und wenn es nix mehr zu fressen gibt kannst du deine Breitling abschlecken bis dir schlecht wird ich mag Film aber kein TV, das passt zusammen schau an, schalt aus, nimm das Haus auseinander zerschlag die Pixel, denn das bringt uns nicht gleich um und ich leg meine beiden Hände dafür in das Höllenfeuer sie schikanieren uns, denn wir sind nicht wie sie und A C A B wir alle haben im Leben viel zu verbergen aber Bullen sehen dich an und sagen: Sie schon wieder zieh die Kapuzen über Mützen über Sonnenbrillen der Sonderling, camouflage, mitten in der Masse
6.
Blaues Futter --- schon wieder Lieder für die Zeit der Friedens, unsere Lieder meine Brüder, meine Schwestern hören mich wieder ich erhole mich zuhaus, mach den Fernseher aus Fenster auf, der Fernseher fliegt zum Fenster raus er zerschellt laut am Boden dieser Welt ich werde sie lieben meine werbefreie Welt wie in den Straßen von Sao Paulo, Tag und Nacht ist es bunt dort, nur Werbung ist nicht angebracht sie haben die Banner verbannt, jedes Billboard verbrannt dabei erkannt, was Phantasie am meisten hemmt ich seh die Leute lachen, trinken und mich her winken ich spüre die Affen tanzen aus meinen Augenwinkeln es ist Randale angesagt vor der verschlossenen Tür wir stehen mit davor und machen die Musik dafür es ist die Welt voller Helden, eine wertvolle Welt die Geschichte gehört uns und wird durch uns erzählt der Tag aus Bildern, die Nacht aus Worten das drecks-System zerfällt vor meinen Augen --- graue Jacke, blaues Futter, grüner Körper, rotes Herz wir sind die Helden in den eigenen Geschichten --- wir haben das Universum neu erfunden - von unten wir stellen es auf den Kopf bis beide Augen funkeln und jeder Sumpf wird bunt durch uns wir bleiben Rapmusik – Untergrundkunst denn wir graben uns lautstark nach außen aber nicht geradeaus wir sind das Rauschen in den Köpfen, mit Farben an den Fingern was siehst du, wenn deine Sicht flimmert? und was hörst du, was gehört dir? außer dein wissen, also informier! dich und alles was dich umgibt bau dein leben auf und nimm alles mit sag Schäuble er soll sich selbst überwachen keiner kann das besser - wir können darüber lachen es wird wieder spannend, doch wir werden siegen sie wollen uns warnen vor Gefahren doch sie lügen wir sollen hart arbeiten, sie wollen den Gewinn sie wollen uns alle und uns alle umerziehen aber wir sind die Helden in unserer eigenen Vita so einfach kriegt ihr uns nicht --- graue Jacke, blaues Futter, grüner Körper, rotes Herz wir sind die Helden in den eigenen Geschichten --- ich knöpf das Hemd auf, mein grüner Körper wächst mein rotes Herz pumpt Blut in mein Arteriennetz seh das weiß verschwinden, meine Augen glühen und die Regenbogenhaut geht von braun ins grün schmeiß die Jacke weg, ich reiß das Futter raus ich mach mein Maul auf und kämpf gegen Untergang wir sind nicht unerfahren und wir werden stärker ich bin kein Untertan, ich mache mich bemerkbar es muss was gehen, weil alle von uns Menschen sind mit Ideen im Kopf und jeder Mensch ein Sternenkind der Druck wächst weiter, ich kenn keine Zeitnot meine Beine stehen beide auf dem Boden und das bleibt so
7.
Neomuc 2 04:53
Neomuc 2 --- Hintergrundgeräusche - permanent Bewegung, an jeder Ecke neue Menschen alle aufeinander, laufen aneinander vorbei wie in Parallelwelten hier haben vier Wände Bedeutung als Definition deiner Person wir gehen raus um Glück zu suchen, wir finden Verständigung wir beenden die tage im gemeinsamen Nachtgesang ein Lullaby aus Straßenlärm und verlorenen beats unsere träume pumpen im Rhythmus, wir sind es gewohnt zu lieben wir lieben das Aufeinandersein: so viele Menschen, so viele Gefühle Partys und Autos die ineinander krachen, Schlagstöcke in Gassen Hass und Neid und alles verbindet uns wie die Lust zu leben ich bin immer wieder erstaunt über die positive Energie von einer Millionen satten Stadtbewohnern ich bin erstaunt über dieses Netz aus Normen das unsere Selbstzerstörung hinauszögert es ist nicht immer selbstverständlich --- über den Dächern ist unter den Straßen Flusswasser - in verschiedenen Verschmutzungsgraden von der Fruchtblase bis ins Grab Lauffeuer - der Stadtspielplatz als Abenteuer --- alles was wir haben mussten wir anderen wegnehmen es macht uns kaputt bewusst damit umzugehen wir versuchen uns zu beweisen, dass wir den Kopf über Wasser halten können obwohl wir selbst nur Wasser sind, verbunden durch ein Zusammenspiel aus gesetzten Zielen es passiert irgendwas Evolution hat nichts mit Fortschritt zu tun, eher mit konsequentem ausprobieren, wie beim sozialen Zusammenleben jede Kultur wächst bis sie zerbricht, wichtig ist es den Prozess abzubremsen es werden Grenzen hochgezogen, in uns und um uns und ohne die wir alle untergehen Alle experimentierten: selbst zerstörte Urkulturen und ausgestorbene Artverwandte Kannibalismus und promiskuitiver Lebenswandel es hat sich wenig erhalten, nur das Zusammenhalten macht Sinn es hat sich so ergeben, was wir jetzt sind, hilft uns zu überleben
8.
Wachkoma 04:11
Wachkoma --- nimm den Finger aus der Steckdose mach das Licht an und blick in das Quecksilber zerschlag die sieben Siegel mit deinem blassgrauen Spiegelbild zieh den Kopf aus dem Gasofen zünd das Feuer an und back einen Kuchen mal dein Blickfeld an mit Farben lösche die Worte die dich langweilen nimm dein Buch in die Hand und den Text darin auf Tonband auf wiederhole immer was dich stört sei damit schonungslos deine Seele braucht Wärme und wer soll sie dir schon geben solange du sie nicht selbst ausstrahlst solange du dich selbst nicht kennst --- in meinem Kopf geht die Welt unter während alle diese Szenen sehen in meinem Kopf zappt niemand weg aber sonst passiert gar nichts --- und deine Stimme sie zittert und der Fußboden klappt zusammen eure Zukunft ist nichts für uns und wir verteidigen was wir sind --- steh auf, lauf raus, reiss die Welt aus den Fugen und Träume werden wieder Träume --- in meinem Kopf geht die Welt unter während alle diese Szenen sehen in meinem Kopf zappt niemand weg aber sonst passiert gar nichts
9.
Milliardenshow --- wir sind in der Sonne wenn die Bomben kommen die Raketen liegen über unseren Köpfen wir bleiben einsam wie man nur sein kann, ohne Heimat wir vergraben Ladungen von Vakuumgranaten im Vorgarten denn selbst die schlimmste Technik bleibt ein Kunstwerk der Forschung --- alles zerfällt, wenn die Straßen verschwinden blasse Kinder in Gruppen, Benzin in den Blicken Zähne glänzen und sie zu brechen nicht der Schlag, Hass macht Gassen grässlich nachts in Habachtstellung, nie unterliegen bis Funken fliegen – Stolz ist knochentrocken nicht unterkriegen lassen von den Sirenen los aufstehen, aus Scheisstag wird buntes Leben sag willkommen zu uns! wir kommen in Flammen in grün-weißen Bildern durch deine Kamera freut euch, wir sind Kannibalen der Neuzeit versteckt unter Kanaldeckeln an Straßenecken alle sind krank, gefangen in der Falle im Kopf zwischen Gruppensex und „Fickt euch alle!“ Arbeit ist Nachtschicht im Licht der Fackeln bis Gebäude wackeln und in sich zusammenfallen wir stehen in Einheit gegen Einsatzkräfte gegen das Genfressen, gegen Waffengeschäfte wir stehen vor dir, Messer zwischen den Zähnen auch wenn sie kaputt aussehen, es sind meine Kronen nicht um mein Maul zu schonen es heißt ich beiss damit durch Beton unser Puls pump hoch, wenn sie einmarschieren und wenn wir spüren wie wir funktionieren --- Milliardenshow / Popcornwelt-Boogie --- Benedikt Walter: --- Ich zünd heut Nacht noch Autos an, denn in mir drin läuft ein Programm „Hopeless“-tag auf der Mauer, wir sind Maurer unsere Freiheit ist nie von Dauer es wird wilder und rauer Milliardäre hängen vom Baum herunter Ich geh mit dem Megaphon und wir jagen das Phantom bis ans Ende der Welt, aber ich kill mein Idol den Pet Shop Boy, Material Girl Bebop, Bebop, aus den Röhren Soll ich dir nochmal zeigen, dass ich drauf scheiss die leere Börse in der Tasche der Beweis Millionen von Gallonen voll mit Öl reisen und die Achterbahn zieht ihre Schleifen --- Milliardenshow / Popcornwelt-Boogie --- nimm diese letzten Parabeln der Dämmerung und beginn deine innere Umdrehung
10.
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11.
Kellertreppe 05:00
Kellertreppe --- geh ganz nah ran, schau dich im Spiegel an im Glanz der Augen liegt ein ganzes Universum die Zeit läuft ab und im Lachen liegt die Freiheit Mundwinkelfalten: Zeichen der Zufriedenheit die Frisur zeigt was du drauf hast und ausgibst deine Zähne sind Zeichen einer Seele mach das Licht an, geh richtig nah hin schneide Grimassen und du erkennst den Wahnsinn jedes Grinsen hilft, wie so oft im Leben doch wie so oft im Leben, kämpft dein Kopf dagegen und es wird nicht lebenswerter durchs Ertragen sondern nur durch wiederholtes Hinterfragen geh in den Keller und such nach einer Schuhschachtel das Versteck ist klug durchdacht, gut gemacht nimm die Kellertreppe, steig in die Dunkelheit Konzentration auf das was weit unten liegt --- nur ein einziges Mal ein Mensch sein nur einmal einzigartig sein --- keine Schmerzen mehr, Blut steht für Ursprung egal wie alt, im Keller bleibst du blutjung leg dich hin, spür den kalten Boden wühl dich durch die Jahre des Vergessens schließ die Augen: schon sind die Ketten weg du steckst fest im Bett aus Ultraviolett es sind die Wellen, die dich weiterbringen die töne die singen, von schönen Dingen --- nur ein einziges Mal ein Mensch sein nur einmal einzigartig sein nur einmal, nur ein einziges Mal nur einmal der einzige Mensch sein --- mach den Deckel auf und fühl den Ziegelstein es brennt auf deinen Fingern wie Benzin in den Schuhen mach genug Wind, doch es bleibt staubtrocken tote Pflanzen im Topf, infraroter Faden --- nur ein einziges mal ein Mensch sein nur einmal einzigartig sein nur einmal, nur ein einziges Mal nur einmal der einzige Mensch sein nur einmal die gesamten Stufen zählen nur einmal noch weiter nach unten gehen nur auf einmal mit allen befreundet nur einmal einfach zufrieden sein --- die Frischluft atmen, Dynamik und Ausblick mit Händen, die sich halten - Lust und Gewalt --- nur ein einziges Mal ein Mensch sein nur einmal einzigartig sein nur einmal, nur ein einziges Mal nur einmal der einzige Mensch sein nur einmal die gesamten Stufen zählen nur einmal noch weiter nach unten gehen nur auf einmal mit allen befreundet nur einmal einfach zufrieden sein nur einmal völlig allein sein nur einmal ganz allein am Gipfel sein nur einmal in Freundschaft bluten nur einmal einmalig sein nur einmal nur kurz zurückschauen nur einmal den roten Schleier zerreissen nur einmal nur ein einziges Mal nur einmal stur einem Ziel folgen
12.
Anatomie der Freiheit --- ein Mann, die Menschheit, die Möglichkeit einer Insel --- Armbanduhren sind Handschellen, die Ketten des Kapitalismus im Steigerungswahn bleibt kein Platz für Aussteiger jedes Ticken erinnert an steigende Kreditzinsen Papier ist geduldig, aber Kontoauszüge können dir Angst einjagen ihr könnt mich überwachen, was ihr finden werdet ist: Ich und 450 Millionen die sich einschüchtern lassen 84 war gestern, heute geben wir alles freiwillig preis wo muss ich unterschreiben um ein Vorbild zu sein? wen muss ich verraten? wer von euch zeigt auf mich und glaubt, dass ich unschuldig bin? ich werf den ersten Stein auf mein Spiegelbild ich will der härteste sein im Zielgebiet nur mein Erscheinen ist eine weiße Flagge weil ich seit Jahren von nichts anderem spreche als von Frieden noch lebe ich, denn Omega hat Michael Ende nie gelesen nur „Digital ist besser“ gehört bis die CD kaputt war denn analog ist besser für mich... bis das Gas durch die Maske dringt, ist noch Zeit um einen Liebesbrief zu schreiben sorry Baby: meiner geht an Banksy aber du weißt, dass ich dich liebe mit gleicher Kraft wie ich Krieg verachte du kennst mich und obwohl die Bullen mich nicht kennen gibt es Photos von mir am Bahnhof wo ich warte auf zu teure Züge danke für die Kameratechnik! man kann nie wissen erst auf Bildschirmen erkennt man subversive Intentionen Pixelprosa, das Leben, Bildröhrenpoesie --- niemand reißt mich aus mir raus ein Mann, die Menschheit, die Möglichkeit einer Insel ich bleib frei / ich bin alles: Lüge, Wahnsinn, Wahrheit, Vernunft, Emotion ich bleib frei / ich bin alles: Körper, Geist, Seele, überliefertes Wissen --- ihr könnts ja versuchen! ihr könnt mich durchleuchten bis ich schwarz werde das Analyse-Protokoll ergibt weniger als das was mich ausmacht ich kann mich ja selbst kaum beschreiben, obwohl ich kein Held der Eigenheit bin auf mich kann man verzichten, aber mein Ich ist nicht ersetzbar mit mir gehen Gene zugrunde; extrahiere sie und klon mich vergeblich – kein Endergebnis es entsteht ein neues Individuum mit eigenen Gefühlen Wertvorstellungen und Wünschen – es hat nichts mit mir zu tun der Neomensch hasst verbissene Macht, eure Wissenschaft ihr seid der Fehler im System, Vorhölle in der Vorstellung Strudel im Genpool, meine Welt erhält sich selbst mein Kopf spuckt Feuer und Freundschaft meine Generation zuckt vor Energie, wie Körper im Elektrozaun mich gibt es nicht übern Ladentisch, obwohl das schön wär ich würd mich ja gern verkaufen, aber was soll ich mit dem ganzen Geld, wenn ich nichts mehr hab, außer dem ganzen Geld jede Aussage hat ihren Preis, jeder Mensch hat was zu sagen wir alle sind wir alle, ich bleib Ich
13.
Offener Brief --- an alle meine guten Freunde ihr seid einzigartig, diese Zeit ist einmalig und unser Leben ist so wunderschön wir treffen uns, um durchzudrehen um hindurchzugehen, alle zusammen aneinander geklammert, wie in Folterkammern es wiederholt sich, bewegt sich ewig und wir werden wieder wählen gehen einer wird gewinnen, denn einer muss gewinnen es is ein cooler Kampf, einsam in der Wahlkabine die Gefahr liegt in der eigenen Stimme mit der gibst du die Kontrolle ab wir sind uns sicher, unsere Wirtschaft wird wachsen die nackte Angst sitzt in unseren Knochen denn wir sind wie die großen Konzerne hören Kritik ungerne und lügen zuviel an alle meine guten Freunde, alles dreht sich nur deswegen glauben wir an Wachstum an Ruhm und Ehre, alles andere wäre sinnlos Gold blendet, wir vergessen unsere Wucht dass unsere Taten fruchtbar sein können dass unserem Warten furchtbare Taten folgen können wir liegen mittendrin im Glanz der Sehnsucht und das Licht wird immer greller --- an alle meine guten Freunde es ist so schön, dass es euch gibt ich weiß, dass ihr mehr werdet und hoffentlich werdet ihr glücklich bei mir gibt es keine Langeweile wenn ich allein daheim bin denn wenn ich allein daheim bin zerleg ich mein Leben in Einzelteile --- an alle meine guten Freunde ich bin ein Bastard und das ist gut so ich steh mit beiden Beinen auf Stacheldraht denn die Hälfte meines Ich ist Nichts fünfzig Prozent von euch sprechen deutsch die anderen vermitteln ihre Meinung durch Musik unsere Umwelt ist eine Nussschale und wir sitzen im Zentrum und bohren die Löcher an alle meine guten Freunde und Freundinnen, ich liebe eure Freundschaft mit Fingern schreibe ich meinen Namen in die Luft und male Menschenwürde auf ein Plakat das ist abstrakt und nichts anderes ich seh Natur nicht mehr als Kunstwerk sondern als das was sie ist, das was es gibt alles was wir herstellen bleibt eine Kopie übrig bleibt, was wir anfassen können was unser Kopf mitmacht, was wir mitnehmen in jedem Moment erschaffen wir Momente Erinnerung macht Erleben zu Leben --- an alle meine guten Freunde es so schön, dass es euch gibt ich weiß, dass ihr mehr werdet und hoffentlich werdet ihr glücklich bei mir gibt es keine Langeweile wenn ich allein daheim bin denn wenn ich allein daheim bin zerleg ich mein Leben in Einzelteile wenn ich allein daheim bin entsteht und zerfällt meine Kopfwelt wenn ich allein daheim bin schreibe ich offene Briefe wenn ich allein daheim bin träum ich von der Apokalypse wenn ich allein daheim bin schau ich lachend ins Inferno
14.
Alles Eins 05:15
Alles Eins --- alle wollen alles selber machen, immer wieder ich mag meine Lieder, ich will alles selber machen ich hab sprechen gelernt ohne zu denken und ohne Sprache gibt es keine Gedanken das hat lang gedauert, wir sind freie Menschen solange wir unsere Rechte nicht verschenken unsere Zeit drängt, wir sind noch frei wir können jetzt denken, was wir wollen und ja, wir wollen frei bleiben alles dreht sich um uns, unser Leben unser Selbstbewusstsein, unsere Liebe und sie wissen was uns bewegt denn sie filmen uns dabei sie lesen alles nach und lachen über uns sie schütteln uns die Hand und nehmen alles mit sie schauen nie zurück, sie leben utopisch jeder Handshake gleicht einer Handgranate und das deutsche TV ist eine Tellermine drück drauf und Synapsen werden abgesprengt Glück auf! Volksmusik gleich Faschoklänge Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Einbremsen wir sind Leidgenossen, wir sind weit gekommen es ist ein breites Lachen, also schreit wie Bomben seid Einzelkämpfer, treib die breite Masse ihr dürft weitermachen, seid entsetzt die Zeit ist jetzt, last euch von keinem stoppen der Erfolg ist wichtig, wir können was bewegen uns die knebel rausnehmen, gegenseitig die Fesseln durchschneiden, Kabelbinder zerreißen in einer Welt aus Bildern, das Maul aufreißen ohne Ausbildung, die Faust ballen denn ohne Anstrengung werden sie uns überfallen --- wir sind alle eins und keiner kann uns trennen wir sind Nummer Eins und keiner kann uns stoppen --- schmeißt die Faust nach oben, einfach ausprobieren der Aufstand von unten – loderndes Feuer oben wird es teuer, ein Aufschrei der Masse die Rechnung ist einfach: diese Zeit gehört uns ihr könnt uns nichts nehmen, solange wir schreien können wir bleiben unbequem, weil in uns Flammen brennen wir sind der Wahnsinn, doch so klar im Kopf wir wollen nicht Fahrenheit 451 wir haben das gleiche Blut, wir haben dieselbe Wut alles gut und alles kann noch besser werden einfach festhalten und nach mehr greifen mehr erreichen, nie wieder ausweichen Füße auf den Boden, bis ganz Deutschland bebt wir behalten das Recht, das uns zusteht unbegrenzter Datenschutz für die Familien ich sag: der Staat muss nicht alles wissen abspeichern, auswerten und verkaufen und uns belügen, überreden und blenden wir wollen das Ende sehen von Angstpropaganda von Betonministern, kalt und unflexibel schreit laut und seid penibel! seid wie ihr seid, zusammen sind wir unbesiegbar --- wir sind alle eins und keiner kann uns trennen wir sind Nummer Eins und keiner kann uns stoppen

about

Beat: Aqua Luminus III.
Rap: Omega Takeshi
Bass: Mars
Cuts: Al Rock
---
Quiet Records, 2009

credits

released September 9, 2009

Diese Album ist entstanden mit der Hilfe unserer Freunde: Misanthrop, The 3ug3reeder, Der Weg des I, LL Cool Dave, Benedikt Walter, Markus Klammer, Uncle Sample, E.T.P.T.T., AK Jemanders
Wir lieben Quiet Records, Nino, Goran, Dani, Bit!
#KMFL Skulptur von Max Srba. Cover fotografiert von Mars.

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